Interview mit Prof. Patrick Velte - "Klimakrisen sind nicht wegzureden".

Mit Christopher Dröge hat Patrick Velte über die Rückabwicklung von Nachhaltigkeitsregulierungen gesprochen. Dort sagt er unter anderen:

Das Problem ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Klimarisiken sind nicht wegzureden, nur weil jetzt die Bürokratieabbau-Regulierung kommt. Das können Sie auch sehr gut an den Kapitalmarkt -Teilnehmenden erkennen, die diese Umweltrisiken häufig schon sehr genau berücksichtigen im Rahmen von Kreditvergabeentscheidungen oder bei Vertragskonsultationen im Versicherungsbereich. Der Kapitalmarkt hat z.B. längst erkannt, dass aus einem Klimarisiko schnell auch ein betriebliches Finanzrisiko werden kann. Wenn es nach einem Dauerregen etwa schwere Überflutungen gibt, die eben auch die industrielle oder geschäftliche Infrastruktur betreffen, erwächst daraus ein sehr elementares Geschäfts- und Finanzierungsrisiko. Vor diesem Hintergrund erwarten die Banken im Rahmen ihrer Kreditvergabe bestimmte ESG-Informationen, ebenso die Versicherungen im Rahmen ihrer Versicherungsverträge. Ich glaube, dass schon jetzt ein erheblicher Marktdruck erzeugt wird, der gegebenenfalls auch unabhängig von den Ergebnissen des Omnibus-Projekts weiterlaufen wird. Ob die EU-Kommission nun bestimmte Berichtspflichten wieder herausnimmt oder nicht, wenn der Kapitalmarkt eine bestimmte Information nachfragt, wird das Unternehmen diese Nachhaltigkeitsinformation abgeben müssen, auch wenn es dem Gesetz nach aus der Omnibus-Berichtspflicht herausfällt.

Das ganze Interview könnt ihr hier nachlesen.