Dr. Franca Bülow
Projektkoordinatorin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc)

Franca A. Bülow ist Postdoktorandin an der Leuphana Universität Lüneburg, und arbeitet am Lehrstuhl der Professur für Governance und Nachhaltigkeit. Sie ist Koordinatorin des GO-Chains Wissenschaftsraums.
Was hat Dein Interesse an der Erforschung von Nachhaltigkeit in globalen Wertschöpfungsketten geweckt?
Mein Interesse an globalen Wertschöpfungsketten wurde geweckt, als ich untersuchte, wie Umwelt- und Sozialschäden über Grenzen hinweg ausgelagert werden, oft außerhalb der Reichweite nationaler Vorschriften. Die damit verbundenen Herausforderungen an die Governance - über Sektoren, Gerichtsbarkeiten und Größenordnungen hinweg - machen sie zu einem entscheidenden Ort, um über Verantwortung, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in einer global vernetzten Welt nachzudenken.
Was ist der Schwerpunkt Deiner aktuellen Forschung und welche Auswirkungen erhoffst Du Dir davon?
In meiner aktuellen Arbeit untersuche ich, wie sich die EU-Gesetze zur Sorgfaltspflicht auf Nachhaltigkeit und Menschenrechte in globalen Lieferketten auswirken. Ich kombiniere systematische Evidenzanalysen, Systemdenken und Diskursanalyse, um sowohl die Ergebnisse als auch die Wahrnehmung dieser Gesetze zu verstehen. Ich hoffe, dass die Forschung zu einem besseren Verständnis der Dynamik von Rechtsvorschriften und der Auswirkungen von Governance beiträgt und integrativere und effektive Ansätze für die Governance von Nachhaltigkeit unterstützt.
Was sind Deiner Meinung nach die größten Wissenslücken in nachhaltigen globalen Wertschöpfungsketten?
Wir wissen immer noch zu wenig darüber, wie sich Nachhaltigkeitsvorschriften tatsächlich auf die verschiedenen Ebenen der Lieferketten auswirken, insbesondere im Hinblick auf ihre unbeabsichtigten Folgen. Es mangelt auch an integrativer Forschung, die rechtliche, politische und sozio-ökologische Perspektiven miteinander verbindet und die Wahrnehmungen der Stakeholder als Teil der Bewertung der Wirksamkeit von Maßnahmen ernst nimmt.
Wie hoffst Du, mit anderen in diesem Forschungsnetzwerk zusammenzuarbeiten?
Ich glaube, dass komplexe Fragen komplexe - inter- und transdisziplinäre - Antworten brauchen. Ich freue mich auf die Gelegenheit, gemeinsam mit dem GO-Chains-Team, unserem Beirat und dem breiteren Netzwerk zum Verständnis der Komplexität beizutragen, die die nachhaltige Steuerung globaler Wertschöpfungsketten mit sich bringt.
Ich bin sehr daran interessiert, empirische Ergebnisse auszutauschen und mehr über verschiedene methodische Ansätze zu erfahren, konzeptionelle Rahmenwerke mit zu entwickeln und an gemeinsamen Publikationen zu arbeiten. Ich schätze besonders die Möglichkeit, akademische Arbeit mit der Sichtweise von Akteur*innen aus der Praxis zu verknüpfen, um unsere Erkenntnisse umsetzbar und relevant zu machen.
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